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Das Bodenlosz-Archiv

Das Bodenlosz-Archiv

Schlagwort-Archiv: Winter

Hibernation

12 Samstag Nov 2022

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Aktivismus, Künstliche Intelligenz, Klimawandel, Winter, Winterschlaf

„Ich wünschte, ich könnte Winterschlaf halten. Ich würde mich im Herbst vollfressen und die schlimmste Zeit verschlafen. Im Frühjahr würde ich schlank erwachen und in der Sonne brunchen. Ausgeschlafen, ausgeruht und voller Tatendrang.“

„Ich finde den Winter ganz schön.“

„Er ist zu kalt. Wir verbrauchen Unmengen an Energie, um uns warmzuhalten. Die könnten wir durch Winterschlaf einsparen. Und die Diätindustrie wäre gleichzeitig ihr Geschäftsfeld los.“

„Wie sollte das denn funktionieren?“

„Wir könnten etwas schlucken und dann verschlafen wir den Winter. Es ist machbar. Die Bären halten großzügig Winterschlaf und es geht ihnen gut. Schildkröten graben sich ein, wenn es ihnen zu unwirtlich wird, und kommen erst wieder hoch, wenn das Wetter ihnen besser gefällt. Sicher könnte man eine Lösung für Menschen erfinden.“

„Wir sollen alle Drogen nehmen?“

„Vieles ist eine Droge: Kaffee, Schokolade, Vitamin D. Drogen sind nicht unbedingt schlimm.“

„Und wenn manche nicht schlafen könnten oder die Droge nicht schlucken? Das wäre der ideale Zeitpunkt für Raubzüge. Die Polizei schlummert, der Wachdienst schnarcht.“

„Du siehst immer Probleme.“

„Ich durchdenke die Dinge. Tiere haben keine Lagerhäuser, keinen Schmuck, kein Bargeld. Die können sich ruhig verkriechen. Aber wir?“

„Das lässt sich lösen. Maschinen könnten im Winter Wache halten.“

„Gruselige Idee, eine menschenleere winterliche Stadt, in der nur Roboter und Androiden aktiv sind.“

„Vielleicht würden die gemütlich in den Cafés sitzen und so tun, als ob sie Kaffee trinken, während sie sich aufladen. Vielleicht hätten sie eigene Social Media.“

„Und unter Umständen würden sie beschließen, dass Menschen stören.“

„Vielleicht schätzen sie uns mehr als wir selbst. Vielleicht helfen sie uns zu überleben, flehen uns an, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, oder werden Umweltaktivisten.“

„Wenn die Maschinen und Computer zusammenhalten und streiken, sind wir machtlos. Das wäre kybernetischer Terrorismus! Eine Cyber-RAF!“

„Wäre es Terrorismus, wenn die Menschheit dadurch gerettet wird?“


Dies ist eine ABC-Etüde. Drei Wörter mussten in einen Text von maximal 300 Wörtern eingefügt werden. Die Wörter lauteten Schildkröte, großzügig und flehen und wurden gespendet von Natalie mit ihrem Blog Fundevogelnest.

Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ stellt alle zwei Wochen eine neue Schreibaufgabe: Sie präsentiert eine Wortspende, die in einen Text zu integrieren ist, und sammelt die entstandenen ABC-Etüden. Ein vergnügliches Spiel, offen für alle, die Lust darauf haben.

Herzlichen Dank für die Inspiration, Natalie und Christiane!

Notizen aus der Zeit des Wartens

07 Sonntag Mär 2021

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Frühling, Geduld, Isolation, Kälte, Lockdown, Winter

Zu Beginn des langen Winters richteten wir uns zu Hause ein. Wir entdeckten komplizierte Gerichte, die wir stundenlang zubereiteten. Wir spielten, lasen, meditierten. Wir ermutigten uns gegenseitig. 

Wir winkten den Menschen vom Winterdienst und stellten ihnen heiße Getränke vor die Tür. Sie schoben ihre Gesichtsmasken kurz hoch, packten die Tassen mit dicken Handschuhpranken und tranken hastig, bevor sie weiterzogen. 

Wir hatten mit einigen Wochen gerechnet, doch der Winter blieb. Schneestürme fegten durch die Gärten. Eiskristalle funkelten an den blattlosen Ästen. 

Wir standen am Fenster. Wir kochten immer seltener. Wir stellten kaum noch heiße Getränke hinaus. Oft winkten wir nicht einmal, wenn der Winterdienst kam. 

Schließlich stellte sich ein trügerischer Frühling ein. Die Meteorologen warnten. Draußen würden wir sofort erfrieren. Wenn wir es schafften, uns ins Innere zu retteten, würden Eisblumen in unseren Lungenflügeln blühen. Sie würden uns den Atem rauben. 

Wir hörten zu. Doch draußen lockte die Sonne. Wir legten die Handflächen an die Fensterscheiben und suchten nach Wärme. Wir kniffen die Augen zusammen und hielten die Gesichter in die Sonne. 

Wir sahen Tote in den Nachrichten. Starr in einer Bewegung gebannt, die Gesichter übereist. Zweifel wurden laut. Hinter den Fenstern wärmte der Sonnenschein. War der Winter längst vorbei? Wollten sie uns mit Lügen ewig ins Haus verbannen?

Heute morgen lief eine von uns hinaus in den Garten. Sie trug eine Strickjacke über einem Frühlingskleid und eine dünne Strumpfhose. Nach wenigen Metern fiel sie zu Boden. Eis überzog sie wie eine Glasur. Ich half, sie vom Boden zu lösen. Nun wächst das Eis in meiner Lunge. 

Geduld ist eine harte Prüfung. Wir wissen nicht, ob wir sie bestehen werden. Der Sonne lockt uns in den Garten und unser Wunsch nach Frühling trübt den Verstand.    


Dies ist eine ABC-Etüde. Drei Wörter mussten in einen Text von maximal 300 Wörtern eingefügt erden. Die Wörter lauteten Strickjacke, trügerisch und entdecken. Gespendet hat sie Sabine (auch als Frau Flumsel bekannt) mit ihrem Blog wortgeflumselkritzelkram.

Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ stellt alle zwei Wochen eine neue Schreibaufgabe: Sie präsentiert eine Wortspende, die in einen Text zu integrieren ist, und sammelt die entstandenen ABC-Etüden. Ein vergnügliches Spiel, offen für alle, die Lust darauf haben.

Vielen Dank für die Inspiration, Sabine und Christiane!

Nachtgespinst

09 Sonntag Dez 2018

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Dunkel, Gespinst, Nacht, Raureif, Winter

Fußabdruck; Grafik: K. PollnerSie war während der Verfolgungsjagd eingeschlafen. Jetzt erläuterte ein bärtiger Professor die Funktionsweise mittelalterlicher Zugbrücken. Sie würde nie erfahren, wer der Mörder war.

Sie fischte in der Sofaritze nach der Fernbedienung. Wie sie ihren Lebensstil verachtete. Abends aß sie vor dem Fernseher und schlief ein. Sie fühlte sich schmutzig und sündig. Ihr Leben entgleist, ihr Zeitgefühl verrückt.

Sie musste schlafen. Sie tastete sich zum Bad und putzte ihre Zähne.

Etwas lief über das Dach. Sie hielt inne. Es war still.

Sie spülte den Mund aus und stand. Ihre Ohren scannten die Nacht. Nichts. Dann Schritte. Ein Tier?

Sie folgte der Spur über ihrem Kopf durch die Wohnung. Wieder Stille. Sie trat auf die Terrasse.

Das Dach glasiert von Raureif. Hineingeschmolzen eine dunkle Fährte bloßer Füße. Lief auf sie zu und verblasste vor dem Zweifel. War nicht von ihrer Welt.

Oder sie selbst war aus der Welt hinausgestürzt in die Unmöglichkeit.


 

Eine verspätete ABC-Etüde nach neuem Muster. Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ schlägt alle zwei Wochen drei Wörter vor, aus denen ein kurzer Text zu schreiben ist. Der Text darf nicht mehr als 300 (meine eigene Regel: 150) Wörter lang sein.

Die Wörter stiftete Yvonne von umgeBUCHt. Sie lauteten:  Raureif, sündig und verrücken.

Vielen Dank an Christiane und die Spenderin!

Trübes Wetter

30 Dienstag Jan 2018

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Scherben, trüb, Winter

Scherben; Grafik: K. PollnerHinter den Fenstern graupelt es.

Nicht einmal richtigen Schnee bringt dieser ewige Winter zustande.

Der Marmor trägt hellbraune Borten aus Kalk.

Sie schrubbt energisch über das Fensterbrett und stößt an das Krüglein aus dem Reiseandenkenladen in Split.

Nach kurzem Zögern stürzt sich das hässliche Krüglein in den Tod.

Schlüsselblumengelbe Scherben streuen sich auf dem Linoleum aus, leuchten Gelb auf Grün wie ein zynischer Gruß des ausbleibenden Frühlings.

Sie bückt sich und sammelt die Scherben auf.

Ein scharfer Schmerz an ihrem Daumenballen und Rot mischt sich ins Gelb.

Das Krüglein geht so lang zum Brünnlein, bis es bricht, denkt sie.

Als ob die Verniedlichung es erleichterte.


Eine neue ABC-Etüde, natürlich auf Einladung von Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ (Schreibeinladung für die Textwoche 5.18). Merci!

Elke Speidel vom Blog transsilabia.wordpress.com spendete die drei Wörter für diese Woche: Krüglein, schlüsselblumengelb und graupeln. Daraus war eine Kürzestgeschichte zu bilden (maximal zehn Sätze).

Waldweihnacht

24 Montag Dez 2012

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Weihnachten, Winter

SchlittenIm Advent gab es zu wenig Schnee. Der fiel an Ostern. Meine Eltern beklagten das. Ich flehte den Himmel an, mehr Schnee zu schicken, aber ich war zu schwach.

So saßen wir sonntags in der Stube. Draußen prasselte der Regen, drinnen flackerten Kerzen. Wir aßen Lebkuchen und sangen Weihnachtslieder. Wir zogen die Vorhänge zu, damit wir das Elend nicht ansehen mussten.
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