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Verfasst von Nina Bodenlosz | Filed under Allerlei
28 Sonntag Nov 2021
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Verfasst von Nina Bodenlosz | Filed under Allerlei
17 Montag Dez 2018
Posted Allerlei
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24 Sonntag Dez 2017
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Der Sturm zerfetzt die Wolkendecke und gibt den Blick frei.
Sie trinkt gierig die weite Finsternis.
Schon als Kind suchte sie nach einer Heimat nicht im Dorf, sondern dort draußen hinter dem hellsten Stern.
Die Konstellationen liegen ausgestreut wie Zucker auf einem schwarzen Blech.
Sie leckt an der Fingerkuppe, nimmt die Kristalle auf und schmeckt.
Scharfe Süße prasselt auf der Zunge und vibriert im Blut.
Die Synapsen blitzen und funken Energie.
Sie schließt die Augen und gibt sich der Zuckerorgie hin.
Sie tanzt in ihrem Sternenzuckerkleid zwischen den Sternen.
Und irgendwo drei Weise wundern sich und folgen ihrem Schein.
Dies ist meine letzte Adventsetüde. Sie entstand aus den drei Wörtern Finsternis, Stern und Zuckerorgie.
Ich danke Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ für ihre Schreibeinladung für die Adventswochen.
Sie hatte 24 Wörter vorgegeben, von denen je drei den Keim für eine Kürzestgeschichte mit maximal 10 Sätzen bilden konnten.
Acht Etüden habe ich geschrieben und nun wünsche ich frohe Festtage!
12 Dienstag Dez 2017
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Diesmal würde er den Weihnachtsspirit zelebrieren mit allem Zipp und Zapp.
In den letzten Jahren hatte er sich nur eine Flasche Fertigglühwein gegönnt, von dem ihm schon nach dem ersten Schluck der Mund gepappt hatte.
Doch jetzt stiegen Erinnerungen in ihm hoch an Christstollen und klebstoffverschmierte Sterne aus Goldpapier, drängten Scherben, Streit und Tränen in den Hintergrund.
Was so ein Stromausfall bewirken konnte.
Drei Teelichter hatte er in der Schublade gefunden, doch der Kerzenschein reichte nicht aus, um ohne Mühe zu lesen, und so saß er einfach da und starrte ins Halbdunkel.
Als der Strom wieder zurück war, wickelte er sich aus seiner Bettdecke, steckte das Ladekabel in sein Handy und googelte nach Rezepten für Christstollen.
Er erinnerte sich nun, dass seine Oma das Stollenbacken nur unter heftigem Fluchen und hartem Trinken hinter sich gebracht hatte.
Vor dem Backen müsste er das verkrustete Backblech schrubben und außerdem konnte er diese kleinen, zähen Bröckchen im Stollen nicht leiden, dieses Orangeat und Zitronat, diese Rosinen, die zwischen den Zähnen klebten, und wenn er das alles wegließ, würde der Stollen ein einfacher Kuchen mit Puderzucker sein.
Im Grunde lag ihm nichts an Süßkram, also würde er gar keinen Stollen essen, mit oder ohne Orangeat.
Er würde sich am Heiligen Abend wieder eine Pizza mit Käse im Rand bestellen, vielleicht würde er Fertigglühwein dazu trinken, das musste reichen, Weihnachten hin oder her, er war ein freier Mann und der Tradition nichts schuldig, was hatte die denn je für ihn getan.
Dies ist die zweite Adventsetüde.
Eingeladen hatte Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ (Schreibeinladung für die Adventswochen). Merci für das Ideenfutter!
Für den Advent hat sie 24 Wörter vorgegeben, aus denen man drei für jeden Text wählen kann (hier fiel mein Los auf: Christstollen, Kerzenschein und Backblech). Daraus war eine Kürzestgeschichte zu bilden (maximal zehn Sätze).
11 Montag Dez 2017
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Sie lagen aufgetürmt wie auf einem frischen Grab, doch statt Spruchbändern trugen sie Preisschilder.
Zwei Preise waren dick mit Edding durchgestrichen worden und nun stand da in Rot eine Zahl, die ihr immer noch zu hoch schien, aber die Adventskränze als Ladenhüter brandmarkte.
Sie könnte auch den kleinsten Kranz nur mit Schwierigkeiten in ihrer Einzimmerwohnung unterbringen.
Aber vor allem stellte sich die Frage: Sollte sie den Advent überhaupt in ihr Leben holen?
Dass die Adventskränze bereits im Preis verfielen, beunruhigte sie, denn sie hatte noch keine Antwort gefunden, obwohl die Festtage mit schweren Schritten nahten.
Sollte sie Weihnachten unbeachtet verstreichen lassen oder sollte sie bei Kerzenschein in Dominosteine beißen und der Einsamkeit die Stirn zeigen?
Warum dachte sie ausgerechnet an Dominosteine, die sie nicht besonders leiden konnte?
Dominasteine, hatte ihr Freund jedes Mal hinzugefügt, sobald die Rede darauf kam, als sei es ein angeborener Reflex, Dominasteine, gefolgt von einem schnappenden Lachen.
Schlagartig verkehrte sich das Gefühl der Einsamkeit in Erleichterung über das Alleinesein.
Sie kaufte einen mittelgroßen Kranz und ging beschwingt durch den Park nach Hause, schnupperte am Tannengrün, summte In dulci jubilo und freute sich auf ihr Fest in himmlischer Ruhe.
Dies ist meine erste Adventsetüde, weitere werden folgen.
Eingeladen hat wieder Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ (Schreibeinladung für die Adventswochen).
Für den Advent hat sie 24 Wörter vorgegeben, aus denen man drei für jeden Text wählen kann (hier fiel mein Los auf: Adventskranz, Dominosteine und Einsamkeit). Daraus war eine Kürzestgeschichte zu bilden (maximal zehn Sätze).
Danke für die Anregung, Christiane!