In adventlicher Stimmung blätterte ich wieder einmal durch ein sehr altes Buch und stellte erneut fest, dass mir Namen und Begebenheiten bekannt vorkamen, sich die Geschichten aber irgendwie verändert hatten. Zum Beispiel diese hier.
Gold hat man einfach nie genug
A
ls ich noch im Dorf wohnte, musste ich mein Kleid immer wieder flicken und wenden. Mein Vater, der Müller, verdiente zwar nicht schlecht, aber er war geizig.
Eines Tages kam einer von diesen arroganten Pinkeln auf unseren Hof. Er führte ein lahmendes Pferd bei sich. Seine engen, goldbestickten Hosen überließen nicht viel der Phantasie und an seinen Schuhen hatte er silberne Glöckchen befestigt.
Der reiche Mann stellte sich mitten in den Hof und schrie: „Ist hier niemand?“
Ich saß am Brunnen und spann Wolle aus Ziegenhaar. Er musste mich gesehen haben, doch ich war ja niemand. Also antwortete ich nicht.
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