Schlagwörter
Clown, Dauerbrezel, Krone, Neukölln, Praktisch, Prinzessin, Prinzessinnenkleid
Als Kind war ich überzeugte Anhängerin der Monarchie. Beziehungsweise hätte ich gerne der Monarchie angehört. Beziehungsweise wären mir das blaue Blut, das Schloss und eventuell sogar das weiße Pferd egal gewesen. Es ging mir um die Kleider.
Ich malte am liebsten Prinzessinnen. Das Kleid füllte die Bildfläche. Nebensächlichkeiten wie Kopf, Krone und Füße passten nicht immer auf das Blatt. Prinzessinnenkleider sind bunt. Starke Farben. Am Oberteil lagen die Kleider eng an, der Rock wölbte sich weit nach außen und reichte bis auf den Boden. Verziert waren die Kleider großzügig mit Gold und Silber, Bändern und Litzen in Kontrastfarben.
Ich selbst hatte solche Kleider nicht, nicht einmal im Fasching durfte ich als Prinzessin gehen. Ich wurde als Clown verkleidet, das war praktischer und sah so schön fröhlich aus. Auf dem einen Faschingsfoto, das ich besitze, heule ich, im Clownskostüm mit roter Nase. Anklagend halte ich eine riesige Dauerbrezel in die Höhe. Dauerbrezeln mochte ich genauso wenig wie Clownskostüme. Aber diese Brezeln waren sehr praktisch, da sie fast unbegrenzt haltbar waren.
Praktisch!
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