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Das Bodenlosz-Archiv

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Schlagwort-Archiv: Froschkönig

Lesehäppchen für Zuhausegebliebene

22 Sonntag Mär 2020

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

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Schlagwörter

Froschkönig, Märchen, YouTube

Seit Mitte März 2020 lese ich für Leute, die zu Hause bleiben, jeden Tag ein kleines Stück Märchen vor, unperfekt und ohne Schnickschnack. Hört rein, wenn ihr ein paar Minuten etwas erzählt bekommen mögt.

https://www.youtube.com/channel/UCx421itLd6A55jPlACvmK5w

#flattenthecurve

Die Märchen stehen in meinem Buch Dornröschen, wir müssen reden! Märchen, die sich neu erfunden haben. Erhältlich sind sie als E-Book, Paperback und Hardcover.

Schuhphilosophie

21 Sonntag Jul 2019

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 7 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Flipflop, Froschkönig, Plastik, Schuhe, Strohhalm, Turnschuhe

GruenerSchuh

“Ich schaue Männern auf die Füße”, sagte die Frau im roten Kleid. “Das sagt alles.”

“Die Schuhe?”, fragte ihre Begleiterin mit der verspiegelten Sonnenbrille. 

Er zog seine Füße unter den Caféhaustisch. 

“Genau”, sagte die Erste. “Vergiss Lackschuhträger, sie machen dir etwas vor. Bei Turnschuhen liegt der Teufel im Detail. Neulich sah ich einen Mann mit giftgrünen Turnschuhen. Da schrillten bei mir alle Alarmglocken. Der ist zu allem in der Lage.”

“Eigentlich finde ich bunte Schuhe hübsch”, sagte die zweite Frau und sog nachdenklich an ihrem Strohhalm. 

Ob der Halm aus Plastik war? Sehr wahrscheinlich, schließlich mussten die Plastikstrohhalmvorräte aufgebraucht werden. Kein gutes Bild, wie sie da saß mit dem Plastik im Mund, das später im Ozean schwimmen und von einem Fisch verschluckt würde, der daran verendete. Es beruhigte ihn, dass die Frau zwar perfekt herausgeputzt war, aber diesen Fauxpas beging.   

“Hübsch oder nicht, bunte Turnschuhe sind ein schlechtes Omen. Ein solcher Mann ist zu einer harmonischen Beziehung nicht in der Lage. Halte dich an Männer mit weißen oder schwarzen Schuhen, solange es kein Lack ist. Die sind solide.”

Die Frauen schauten hinaus auf die Strandpromenade. Füße liefen vorbei. Die meisten steckten in Flipflops oder Sandalen. 

“In diesem Fall”, sagte die Frau im roten Kleid, “würde ich zu einem Sandalenträger raten. Flipflops sind zu haltlos. Und dieses schmatzende Geräusch. Ein Mann, der mit solchen Schlappen aus dem Haus geht, hat keinen Sinn für Ästhetik und schlingt beim Essen.”

“Füße sind doch nicht alles”, wandte die Zweite ein. 

“Sie sind das Fundament. Nur wenn das stimmt, kannst du den Blick nach oben schweifen lassen.”

Sie zahlten und gingen. Er schob seine grünen Turnschuhe unter dem Tisch hervor. Er wünschte, er hätte sie nicht versteckt. Grün war seine Lieblingsfarbe, auch wenn er kein Frosch mehr war.  

Aber das war eine andere Geschichte. 


Eine ABC-Etüde zu den Wörtern: Füße, harmonisch und wünschen. Diese drei Wörter sollten in einem Text von maximal 300 Wörtern sinnvoll eingesetzt werden.

Die Wörter gespendet hat Gerhard vom Blog Kopf und Gestalt.

Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ schlägt alle zwei Wochen neue Wörter vor und sammelt die entstandenen ABC-Etüden. Ein vergnügliches Spiel, offen für alle, die etüdisieren möchten.

Vielen Dank für die Inspiration an Christiane und Gerhard, den Wortspender!

 

Späte Wirkung

29 Samstag Jun 2019

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Fluch, Froschkönig, Hexe, Märchen, Zauber

Frosch“Na, Froschkönig”, sagte die Hexe.

Sie hatte sich hingehockt. Recht gelenkig für eine über Fünfhundertfünfundfünfzigjährige, dachte der Frosch. Wahrscheinlich gingen ihr die Flüche noch locker von der Zunge. Er schluckte und duckte sich.

“Mein kleiner Freund”, fuhr die Hexe fort, “womit habe ich verdient, dass du so schlecht über mich sprichst?” 

Sie lächelte und dem Frosch gefror das Blut in den Adern wie sonst nur im Januar. 

Er räusperte sich. “Ich wüsste nicht …”

“Ach komm. Seit Jahrhunderten erzählst du, ich hätte dich verflucht. Leugnen ist zwecklos.”

 “Verflucht, habe ich jemals verflucht gesagt? Vielleicht habe ich von verzaubern gesprochen oder von bezaubern. Die Leute hören nicht richtig zu und machen aus dem, was man erzählt, die wildesten Geschichten. Gewalt, das interessiert sie. Schlimm.”

“Du hast nie behauptet, du wärst ein Prinz, der als Frosch leben müsste?”

“Die Leute haben das falsch verstanden. Sex and crime. Ein unschuldiger Prinz, der von einer Hexe verflucht wird, das gefällt ihnen. Zumal, wenn die Hexe so schön ist.”

“Schmeichelei hilft dir nicht. Wolltest dich wichtigmachen, was? Wolltest geküsst werden? Was die Leute über mich denken, war dir egal. Der Hexe kann man alles in die Schuhe schieben. Hattest du wenigstens Spaß?”

“Geküsst hat mich keine Frau. Auch keine Fröschin. Die hatten Angst, dass ich zum Menschen werde.”

“Soso.”

“Entschuldigung.”

“Zu spät. Ich habe lang überlegt, was ich mit dir tun soll. Jetzt hab ich eine großartige Idee.” 

Sie zwinkerte. Ihre Augen waren trübe Tümpel, aber dem Frosch machten sie dennoch Angst.

“Bitte nicht zaubern!”

 Sie schnippte mit den Fingern. Dem Frosch wurde schlecht. 

“Voilà. Alles Gute.” Die Hexe ging lachend fort.

Der Frosch machte die Augen wieder auf. 

Verflucht: Er war ein Mann. Sein schlammgrüner Anzug spannte und auf seinem Kopf saß eine Krone. Er sah seine schwimmhautlosen Hände an und weinte.


Eine ABC-Etüde zu den Wörtern: Froschkönig, trüb und helfen. Diese drei Wörter sollten in einem Text von maximal 300 Wörtern sinnvoll eingesetzt werden.

Die Wörter gespendet hat Viola vom Blog viola-et-cetera. 

Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ schlägt alle zwei Wochen neue Wörter vor und sammelt die entstandenen ABC-Etüden. Ein vergnügliches Spiel, offen für alle, die etüdisieren möchten.

Vielen Dank für die Inspiration an Christiane und Viola, die Wortspenderin!

 

Was ihr wollt oder Der Frosch, der König sein sollte

31 Sonntag Mär 2019

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei

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Schlagwörter

Brexit, Froschkönig, Hexe, Merlin, Zauber

Froschspuren; Grafik: K. Pollner

Ich fühle mich immer noch jung und kräftig. Verzaubert zu sein hat seine Vorzüge. Anfangs habe ich dennoch mit meinem Schicksal gehadert. Warum nur war ich auf den Weg gehüpft, ohne mich umzusehen? Die Teiche hatten mich gelockt, die Weibchen, die dort auf mich warteten. Ich war zum ersten Mal unterwegs dorthin und verstand nicht, warum es mich in diese Richtung zog. Ich war unruhig und verwirrt und folgte meinem Trieb.

War es das wert? Ich habe mich so oft gepaart, dass ich dem inzwischen nicht mehr viel abgewinnen kann. Das Gerangel um die Weibchen, endloses Quaken, das viele Wasser, das man schluckt. Ich kenne inzwischen alle Tricks und gewinne jeden Wettkampf. Doch geht es nur darum, der Schönste und Stärkste zu sein? Ist das nicht toxische Männlichkeit? Inzwischen bleibe ich den Teichen im Frühjahr fern und suchte die Gesellschaft meinesgleichen nur in ruhigen Zeiten. Dann, wenn es möglich ist, sich auszutauschen, ohne taub vor Eifersucht und Gier zu sein.

Doch damals war ich jung. Ich hatte keine Ahnung, was mich am Ziel erwartete, aber ich wollte so schnell wie möglich dort sein. Ich hörte die anderen quaken und das machte mich rasend. So kam es zum Unfall. Ein klassisches Szenario: abgelenkt im Verkehr. Seitdem schaue ich stets nach rechts und links, ich habe meine Lektion gelernt.

Ich sprang mitten auf den Weg. Schon schoss ein Fuß auf mich herunter. Der Fuß zerquetschte mich. Der Schmerz raubte mir den Atem. Meine Augen quollen aus dem Kopf. Die Besitzerin des Fußes rutschte aus und fiel. Sie landete auf dem Gesäß. Sie schrie. Wäre ich in diesem Moment weggehüpft, ich hätte mich retten können. Aber ich lag bedröppelt da und starrte.

„Du!“, stieß die Hexe hervor. Um eine solche handelte es sich ohne Zweifel. Sie trug einen hohen, spitzen schwarzen Hut und ihre Haut schimmerte grünlich. Nehmt euch vor Hexen in Acht, hatten sie in der Schule gesagt.

Die Hexe zog ihren Besen zu sich heran und kam mit dessen Hilfe mühsam auf die Beine. Sie rieb ihr Hinterteil. Dabei sezierte mich ihr Blick. Sie zeigte mit einem langen Fingernageldolch auf mich und sagte: „Das wirst du bereuen, du Amphibie.“

„Entschuldigung“, sagte ich und lächelte sie entwaffnend an.

„Das Grinsen wird dir noch vergehen“, sagte sie.

„Ich wollte …“

„Das ist mir egal. Du hast mich angegriffen und wirst dafür bezahlen.“

„Es war ein Unfall.“

„Dann hättest du wohl besser aufpassen müssen.“

„Bitte!“

„Ach, halt den Mund, ich muss nachdenken.“

Ich hatte das Gefühl, dass sie stundenlang dastand und mit den Augen funkelte. Ich wagte nicht, mich zu bewegen. Endlich stach sie mit dem Fingernagel wieder in meine Richtung.

„Ich weiß, was ich mit dir mache.“ Sie lachte und es war ein Lachen zum Davonspringen. „Du wirst so lange in dieser Gestalt leben, bis dich jemand gegen eine Wand wirft. Dann wirst du ein Mensch und zum König dieses Reiches.“

Das klang ja gar nicht so schlecht. Entweder war sie dumm oder netter, als sie aussah.

„Glaub jetzt nicht, dass das kein Fluch ist. Du wirst dich noch wundern.“

Sie kicherte, dass mir die Schwimmhäute gefroren, und humpelte ihres Weges.
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