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Das Bodenlosz-Archiv

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Schlagwort-Archiv: Aufbruch

Reinigungskur

18 Samstag Jun 2022

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei, Schreiben

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

ABC-Etüde, Aufbruch, besenrein, Freiheit, Trennung, Yachtclub

Dorothee klickte auf Senden. Weg war die Mail, lag schon im Briefkasten des Yachtclubs und würde am Montag von der Bürokraft geöffnet werden. 

„Besenrein“, dachte Dorothee. 

Sie hatte ihr Leben ausgeräumt und alles, was zu ihrer Beziehung zu Peter gehört hatte, sauber abgetrennt und in den Sperrmüll gegeben. Zurück blieb zwar nicht ihr altes Ich, sieben Jahre waren zu lange, um dieselbe zu bleiben, aber doch immerhin ein Ich, mit dem sie sich im Reinen fühlte. 

Den Austritt aus dem Yachtclub hatte sie sich bis zuletzt aufgehoben, obwohl dieser Höllenort ihr am meisten zuwider gewesen war. Ihn zu verlassen symbolisierte so wunderbar ihren Aufbruch in neue Gefilde. Sie stellte sich vor, wie das biedere Gemäuer immer kleiner wurde und in der Ferne verschwand. Schluss mit Sektempfang und Lachsschnittchen, Schluss mit öden Gesprächen und pastellfarbenen Strickpullovern, die lässig über den Schultern getragen wurden. 

Sie schaute sich um in den hellen, aufgeräumten Räumen, die zurückgeblieben waren. Hier hatte nichts mehr einen Platz, das sie nicht leiden mochte. Keine faulen Kompromisse würde sie mehr schließen. Lieber alleine mit erhobenem Haupt als zu zweit unter der Flagge der Angepasstheit segeln. Wobei segeln würde sie nie wieder. Es hatte ihr immer Angst gemacht und sie war nur mitgekommen, weil sie dachte, es müsste sein. In Zukunft würde sie zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, in ihrem Tempo, ohne seekrank zu werden oder sich heimlich mit verkrampftem Lächeln an der Reling festzuklammern und zu hoffen, bald wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. 

Nun war sie an Land und Peters Yacht war hinter dem Horizont versunken. Sie goss sich noch ein Glas Champagner ein und trank es in einem Zug aus. Ihre Kur war noch nicht beendet. Es gab noch eine Menge Konventionen, die sie abspecken durfte, und sie freute sich darauf.  


Dies ist eine ABC-Etüde. Drei Wörter mussten in einen Text von maximal 300 Wörtern eingefügt werden. Die Wörter lauteten Yachtclub, besenrein und abspecken und wurden gespendet von Anja mit ihrem Blog Annuschkas Northern Star.

Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer“ stellt alle zwei Wochen eine neue Schreibaufgabe: Sie präsentiert eine Wortspende, die in einen Text zu integrieren ist, und sammelt die entstandenen ABC-Etüden. Ein vergnügliches Spiel, offen für alle, die Lust darauf haben.

Herzlichen Dank für die Inspiration, Anja und Christiane!

Auf Nimmerwiedersehen

06 Mittwoch Apr 2016

Posted by Nina Bodenlosz in Allerlei

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Schlagwörter

Aufbruch, Mit einem weinenden und einem lachenden Auge, Redensarten, Sprache, Wunder des Alltags

lachenes-und-weinendes-Auge„Pack ma‘s“, sagte ich und schulterte meine Siebensachen. Die Augen sprangen an mir vorbei und kullerten voran. Ich konnte von hinten nicht erkennen, welches weinte und welches lachte.

Ein merkwürdiges Abschiedsgeschenk hatte mir mein früherer Chef da gemacht. Wollte er nicht nur ein, sondern gleich zwei Augen auf mich halten? Über einen Gaul hätte ich mich mehr gefreut. Ich hätte ihm garantiert nicht ins Maul gesehen. Und gestiefelt und gespornt war ich ohnehin.

Die Brücken zum neuen Ufer waren zum Glück aus morschem Holz. Ich konnte sie mühelos hinter mir abbrechen, nachdem ich ins kalte Wasser gesprungen war. Der Weg hinter der Gabelung war neu. Auf dem glatten Asphalt lief es sich ganz angenehm. Jedenfalls schien es kein Holzweg zu sein. Ich hatte grüneres Gras erwartet; wahrscheinlich wuchs dieses nun auf der anderen Seite des Zaunes, also auf der, die ich eben verlassen hatte.

Ich gab Fersengeld, aber vor mir ragten alle Berge in die Höhe. Beim Gedanken daran, sie zu überqueren, sank mir der Mut. Doch ich hatte nun mal zum Aufbruch geblasen, jetzt würde ich zusehen, dass ich Land gewann. Ab durch die Mitte!

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